Diese uralte Fichte fand ich 1993 auf etwa 1900 Meter in einem Gebiet, wo ein Felssturz vor langer Zeit niederging. Ich glaube, dieser Baum wollte ein Bonsai werden, da ich ihn nicht graben musste. Er stand in einer Felsenmulde und ich musste nur eine dicke Wurzel abschneiden ansonsten hatte er einen kompakten Wurzelballen. Zuhause pflanzte ich ihn in eine grosse Holzkiste mit Muttererde und groben Substrat.
Nach Jahren der Pflege wurde er immer wieder etwas gestaltet und gedrahtet und 2018 hat ein Spanischer Bonsaigestalter ein paar grosse Äste herausgeschnitten und die Krone kompakter gestaltet. Jedes Frühjahr, wenn die neuen Triebe genug lang sind, zupfe ich sie auf einen Drittel oder warte noch bis man die neuen Augen sieht und schneide dann. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch die Fichte am alten Holz treiben, vorausgesetzt es ist noch grün am Ast. Um die Form zu erhalten die man möchte, kommt man nicht ums Drahten. Mit den Jahren kann man dicke Äste auch abspannen. Alte Fichten sollte man nicht mehr oft Umtopfen, wegen dem Mikroklima, jüngere schon noch alle paar Jahre. Die Fichte braucht es sonnig und liebt im Sommer eine Wasserdusche. Ich dünge mit Langzeitdünger und besprüh sie jede Woche mit verdünntem Wuxal.
Ich hoffe, dieser Baum ist noch lange in meiner Sammlung.
Die Frage von Rolf Hitz an Robert Hagelberger: „Erzähl uns die Geschichte eines Baumes von dir, der auch noch in deiner eigenen getöpferten Schale steht.“
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